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des Hyrkan und der Mariamne zu rächen wissen, weil man ja von einem so unnatürlichen Vater das Scepter ohne Blut gar nicht einmal übernehmen dürfe. 522 Zudem gebe es Tag für Tag eine Menge von Anlässen, nur darauf berechnet, ihn zu erbittern, so dass bald kein wie immer gearteter Gesprächsstoff mehr übrig sei, der nicht gegen ihn ausgebeutet würde. Käme z. B. die Rede auf die vornehme Abkunft anderer, so werde er gleich ohne allen Grund von dem eigenen Vater mit den Worten verhöhnt: »Ei, ei, es gibt ja gar keinen ‚Herr Wohlgeboren‘, außer Alexander, der ja selbst seinen Vater wegen seiner gemeinen Herkunft über die Achsel ansieht.« Auf der Jagd fühle sich Herodes verletzt, wenn er schweige; lobe er ihn, so stoße er bei ihm wieder an, weil er nach der Meinung des Königs ihn nur hänseln wolle. 523 Kurz überall finde er seinen Vater hart gegen sich und liebevoll nur gegen den Antipater. Ein solcher Vater werde ihm selbst das Sterben erwünscht machen, im Falle, dass er sein Vorhaben nicht durchführen könnte. Hätte er aber den König einmal niedergestoßen, so würde es ihm an einer Stütze zu seiner Rettung nicht fehlen: in erster Linie wäre das sein Verwandter Archelaus, zu dem er bequem entrinnen könne, und dann auch der Kaiser selbst, der eben bis zur Stunde den wahren Herodes noch gar nicht kenne. 524 Denn, wenn er diesmal vor den Kaiser hintrete, so werde er dies nicht, wie früher, thun, von Entsetzen nämlich vor seinem anwesenden Vater ergriffen, noch werde er bloß über die ihm selbst gemachten Beschuldigungen den Mund aufthun; im Gegentheil, er werde dann zu allererst die Drangsale der Nation vor aller Welt kundthun und reden von den durch die Steuern bis aufs Blut ausgeschundenen Leuten; dann werde er ein Liedlein singen von den Schlemmereien und anderen sauberen Dingen, für welche die vom Blut des Volkes triefenden Gelder hinausgeworfen würden, und auch ein wenig die Individuen schildern, die mit dem Schweiße der Juden sich gemästet, wie auch die unsinnigen Kosten, mit denen Herodes die fremden Städte so luxuriös verschönert habe. 525 Ja dort werde er auch das Blut seines Großvaters und seiner Mutter fordern und alle Greuel im Reiche laut verkünden: und so hoffe er dann wegen des Vatermordes ein gnädiges Gericht zu finden.“

526 (3.) Nach dieser Schaudermär über Alexander erhob Eurykles den Antipater über die Wolken und rühmte von ihm, wie aufrichtig er, und zwar er ganz allein, dem Vater ergeben sei, und wie er darum bis zu diesem Augenblicke schützend zwischen dem König und den Verschworenen gestanden sei. Da der König auch hinsichtlich der früheren Vorgänge noch nicht vollständig beruhigt war, verbiss er sich jetzt in einen tödtlichen Hass. 527 Da nahm Antipater wieder seine Zeit wahr

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)