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bieten. Er stellte eine Schrift gegen seine Feinde in vier Büchern zusammen, in der er den meuchlerischen Anschlag zugestand, zugleich aber auch als Theilnehmer an demselben die meisten seiner Widersacher und zwar in hervorragender Weise den Pheroras und die Salome bloßstellte. Von der letzteren behauptete er sogar, dass sie einmal nächtlicherweise bei ihm eingedrungen sei und ihn zum Ehebruch gezwungen habe. 499 Diese Bücher nun mit ihren vielen und schweren Anklagen, die sie in bestimmtester Form gegen die einflussreichsten Persönlichkeiten schleuderten, gelangten auch in die Hände des Herodes. Bald darauf stellte sich auch Archelaus, von Angst um seinen Eidam, wie auch um seine Tochter getrieben, in Judäa ein und kam denselben in so überaus kluger Weise zu Hilfe, dass es seiner List in der That gelang, die drohenden Wolken des königlichen Zornes zu zerstreuen. 500 Denn kaum hatte er den König getroffen, als er ihm schon entgegenschrie: „Wo ist denn der Hallunke von einem Schwiegersohne? Wo kann ich das von einem Vatermorde belastete Haupt sehen, auf dass ich es mit meinen eigenen Fäusten zermalme? Auch meine eigene Tochter will ich ihrem netten Gespons nachschicken, weil sie auch im Falle, dass sie in seinen Hochverrathsplan nicht eingeweiht war, schon als Gattin eines solchen Schurken bemakelt dasteht. 501 Dir aber, dem Opfer des Mordversuches, muss ich meine Bewunderung wegen der Langmuth zollen, der allein es Alexander zu danken hat, wenn er noch athmet. Denn in der sicheren Erwartung, den verbrecherischen Gatten bereits justificiert zu finden, eilte ich von Kappadocien hieher, um gemeinschaftlich mit dir nur mehr die Untersuchung über meine Tochter zu leiten, welche ich ja einzig aus Rücksicht für dich und deine Würde dem Alexander angelobt habe. So aber bleibt uns, wie ich sehe, noch über beide zu richten. Solltest du nun allzusehr Vater und darum zu schwach sein, um den meuchlerischen Buben zu züchtigen, so wollen wir miteinander das Richtschwert tauschen und ein jeder an dem Kinde des anderen die gemeinsame Rache vollstrecken.“

502 (2.) Durch diese hochtönenden Phrasen gelang es dem Archelaus, die anfänglich vorsichtige Haltung des Herodes zu erschüttern, so dass er ihm sogar die von Alexander verfassten Bücher zum Lesen gab und einen Hauptpunkt nach dem andern mit ihm sorgfältig durchnahm. Daran knüpfte nun Archelaus seine Kriegslist, indem er nach und nach die eigentliche Schuld auf die in der Schrift bezeichneten Persönlichkeiten, namentlich auf Pheroras, hinüberspielte. 503 Als er endlich den König überzeugt fand, schloss er mit den Worten: „Es ist also wirklich ernstlich in Betracht zu ziehen, nicht, ob du von dem Jüngling, sondern ob nicht der Jüngling von sovielen Schurken Nachstellungen

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/105&oldid=- (Version vom 11.2.2020)