den Gabinius hier durchzulassen. 176 Infolge dieser Entfernung des Gabinius war indes ganz Syrien in Gährung gerathen, und dies benützte Alexander, der Sohn des Aristobulus, um auch die Juden wieder zum Abfall zu bewegen. Er brachte ein sehr großes Heer auf die Beine und war schon fest entschlossen, alle im Lande befindlichen Römer auszurotten. 177 Schon war aber auch Gabinius von Aegypten her zur Stelle, da die in Syrien ausgebrochenen Unruhen ihn zur höchsten Eile gedrängt hatten, und nicht ohne Besorgnis darüber schickte er an einige Häupter des Aufstandes den Antipater voraus, der sie auch umstimmte. Immerhin blieben bei Alexander noch 30.000 Streiter, mit denen es Gabinius aufzunehmen beschloss. So brach er denn zur Entscheidungsschlacht auf, die Juden ihm entgegen. Am Berg Itabyrium stießen die Heere aufeinander: 10.000 Juden blieben am Schlachtfelde, und die übrige Masse ward in die Flucht gesprengt. 178 Gabinius besuchte hierauf Jerusalem, bei welcher Gelegenheit er die Regierung ganz nach dem Wunsche Antipaters gestaltete. Von da brach er dann gegen die Nabatäer auf und besiegte sie in offener Feldschlacht. Um diese Zeit ließ er auch den Mithradates und Orsanes, die sich aus Parthien hatten flüchten müssen, heimlich frei, indes er im Lager das Gerücht aussprengen ließ, dass sie ihm entkommen seien.
179 (8.) Mittlerweile kam Crassus ihn abzulösen und die Verwaltung Syriens zu übernehmen. Dieser raffte für den Partherkrieg alles Gold, das er im Tempel zu Jerusalem fand, zusammen und nahm auch die 2000 Talente weg, die Pompejus unangetastet gelassen hatte. Kaum aber war er über den Euphrat gegangen, als er mit seinem ganzen Heere vernichtet wurde. Die Erzählung des näheren Verlaufes ist übrigens hier nicht am Platze.
180 (9.) Die Parther wälzten sich nun über den Euphrat heran, um in Syrien einzudringen. Doch gelang es Cassius, der sich noch aus der Schlacht nach dieser Provinz hatte flüchten können, die Feinde daraus zurückzuschlagen. Nachdem er die Provinz wieder vollständig gewonnen hatte, eilte er nach Judäa, wo er Tarichää eroberte und bei diesem Anlass 30.000 Juden in die Sclaverei verkaufte. Er ließ jetzt auch den Peitholaus, der die früheren Parteigänger des Aristobulus zu einem neuen Aufstande zu organisieren gesucht hatte, hinrichten, eine Blutthat, zu der ihm Antipater den Rath gegeben hatte. 181 Letzterer war mit einer Frau aus den vornehmsten Familien Arabiens, namens Cyprus, verheiratet und hatte von ihr vier Söhne: Phasaël und den späteren König Herodes, außerdem Josephus und Pheroras, ferner eine Tochter, namens Salome. In naher
Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/044&oldid=- (Version vom 9.2.2020)