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welche da die bedeutendste Festung jenseits des Jordans war, und wo auch Theodorus, der Sohn des Zeno, den wertvollsten Theil seiner Schätze liegen hatte. 87 Plötzlich aber fällt Theodorus über die Stadt her, gewinnt nicht bloß sein Eigenthum wieder, sondern auch die ganze Bagage des Königs dazu und erschlägt den Juden bei 10.000 Mann. Kaum hatte sich indes Alexander von diesem Schlage wieder aufgerichtet, als er sich auch schon wieder gegen die Meeresküste wandte und Raphia, Gaza, nebst der Stadt Anthedon, die später vom König Herodes Agrippias genannt wurde, eroberte.

88 (3.) Nach Unterwerfung dieser Städte, deren Bewohner vollständige Sclaven wurden, brach aber unter seinem eigenen Volke ein Aufstand los und zwar an einem Festtage, weil meistens gerade bei Gelegenheit von festlichen Zusammenkünften unter den Juden die innere Unzufriedenheit aufflammt. Und wahrscheinlich wäre er der gefährlichen Bewegung nicht Herr geworden, wenn er nicht die Hilfe seiner Fremdentruppe, bestehend aus Pisidiern und Ciliciern, gehabt hätte. Eigentliche Syrer pflegte er nämlich wegen ihres eingefleischten Hasses gegen das jüdische Volk unter seine Söldner nicht aufzunehmen. 89 Nachdem er den Aufstand im Blute von 6000 Juden erstickt hatte, band er mit den Arabern an, nahm ihnen die Gebiete von Galaad und Moab ab und legte ihnen einen Tribut auf. Darauf wandte er sich aufs neue gegen Amathus. Da sich diesmal Theodorus unter dem Eindruck seiner gewaltigen Waffenthaten nicht zu rühren getraute, fand Alexander auch die Veste ohne Vertheidiger und zerstörte sie.

90 (4.) Dann gab es wieder einen Strauß mit dem arabischen König Obedas. Dieser hatte im Gebiete von Gaulana dem Alexander eine Falle gelegt. Wirklich ließ sich der jüdische König in dieselbe locken und verlor sein ganzes Heer, das, in eine tiefe Schlucht zusammengedrängt, von der Masse der arabischen Kameelreiter förmlich zermalmt ward. Der König selbst rettete sich und floh nach Jerusalem, wo aber gerade die Größe seines Unglücks das ihm schon längst feindselige Volk zu einer neuen Erhebung reizte. 91 Doch behauptete er sich auch jetzt und führte Schlag auf Schlag, so dass er innerhalb sechs Jahre nicht weniger als 50.000 Juden niedermachte. Eine wahre Freude konnte er freilich über diese Siege schon darum nicht empfinden, weil sie ihm das eigene Reich aufzehrten, weshalb er mit Beiseitelegung der Waffen auf dem Wege der Ueberredung eine Versöhnung mit den niedergeworfenen Landsleuten anzubahnen suchte. 92 Diese betrachteten aber seinen Gesinnungswechsel und seine schwankende Haltung mit nur noch größerem Hasse und gaben ihm, da er einmal um den Grund fragte und wissen wollte, was er denn eigentlich thun sollte,

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/029&oldid=- (Version vom 12.1.2020)