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so viele unruhige Geister eingeschlossen sind.[1]

Ich war durch Reihen von Tischen, auf denen Leckerbissen aller Art aufgehäuft lagen, nach dem Theater gegangen; hier zog eine Pyramide von Aepfeln oder Apfelsinen den Gaumen der Leckermäuler an, während dort ein Regiment von Fleischpasteten und Eierkäsen ein derberes Mahl für die Hungrigen darbot. Ich trat in die Loge und blickte mit Erstaunen um mich: nicht ein einziges Paar Kinnladen, das sich nicht bewegt hätte. Das Knacken der Nüsse und das Knirschen der Aepfel begrüßte meine Ohren von allen Seiten. Wahrhaftig, dachte ich bei mir selbst, nichts wird doch eifriger betrieben, als die Leckerei: an jedem öffentlichen Vergnügungsorte fröhnt man ihr, ja sie schleicht sich sogar in unsere Kirchen ein, wo Mancher insgeheim seinen Mundvoll verspeiset, und wenige Leute sich ein größeres Bedenken daraus machen, insgeheim zu essen, als ins Fäustchen zu lachen.


  1. Die Gallerie. Sp.
Empfohlene Zitierweise:
Washington Irving. Übersetzt von Samuel Heinrich Spiker: Jonathan Oldstyle’s Briefe. Duncker und Humblot, Berlin 1824, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jonathan_Oldstyle%E2%80%99s_Briefe.djvu/64&oldid=- (Version vom 1.8.2018)