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so brauchen sie ja nur nicht darauf zu hören: sie mögen sich um ihre Sachen bekümmern.

Sie wundern sich darüber, so viele Leute Ferngläser brauchen zu sehen, und möchten gern wissen, ob diese Alle kurzsichtig wären. Ihr Vetter Jack Stylish hat Ihnen die Sache doch nicht recht erklärt, denn wenn Manche auch Gläser brauchen, weil es einmal Mode ist, so höre ich doch, daß Manche es deswegen thun, um die Gesichtszüge ihrer Freunde in unserem spärlich beleuchteten Theater zu erkennen. Seht viel Vergnügen machte es mir vor einigen Abenden, einen ehrlichen Matrosen zu sehen, der sich vorn an die Gallerie hingestellt hatte, und mit allem Ansehen eines Modenmannes das Haus, durch ein Taschen-Fernrohr recognoscirte. Ich konnte nicht umhin, ihm in Stillen Beifall zu geben, denn die Götter sitzen allerdings so hoch in den Wolken, daß, wenn sie nicht ein ungewöhnlich scharfes Gesicht haben, ich nicht füglich begreifen kann, wie sie mit bloßem Auge das erkennen können, was in der kleinen gemalten Welt unter ihnen vorgeht.

Empfohlene Zitierweise:
Washington Irving. Übersetzt von Samuel Heinrich Spiker: Jonathan Oldstyle’s Briefe. Duncker und Humblot, Berlin 1824, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jonathan_Oldstyle%E2%80%99s_Briefe.djvu/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)