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erröthende Barbara ward mit gehöriger Feierlichkeit in seine Arme geführt. Nun – nun ging die glückliche Zeit an: solche Meere von Arrak – solche Berge von Rosinenkuchen – solche Gastmähler und Glückwünsche – ein solches Fideln und Tanzen! Ach, wer kann an die Zeit denken, ohne zu seufzen, wenn er die Ausartung der itzigen mit ansieht: kein Brautkuchen[1] wird mehr gegessen, kein Strumpf mehr geworfen[2] – Niemand überfüllt sich mehr mit Wein bei der fröhlichen Gelegenheit – keine Tasche wird dadurch bereichert, als die des Pfarrers.

Mit großem Kummer sehe ich diese Gewohnheiten verschwinden, welche die Gastfreiheit


  1. Er wurde ausgetheilt, und wer davon aß, sah in der Nacht das Mädchen oder den Mann, den er heirathen sollte, im Traum. Sp.
  2. Throwing oder flinging the stocking. Die Freunde und Freundinnen des Brautpaares setzten sich an den Fuß des Bettes, die Mädchen warfen die Strümpfe des Bräutigams, die Männer die der Braut über den Kopf, und wenn sie den Bräutigam oder die Braut damit trafen, so war es ein Zeichen, daß sie bald heirathen würden. Sp.
Empfohlene Zitierweise:
Washington Irving. Übersetzt von Samuel Heinrich Spiker: Jonathan Oldstyle’s Briefe. Duncker und Humblot, Berlin 1824, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jonathan_Oldstyle%E2%80%99s_Briefe.djvu/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)