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selten nöthig ist, zumal, wenn sie vor dem Auslassen einige Tage etwas besser gefüttert worden sind.

Nach Umständen und Witterung kann man den Feldtauben nach und nach an Futter abbrechen, bis man überzeugt ist, daß sie im Freyen ihren gänzlichen Unterhalt finden. Lösen die Tauben gleichwohl nur die oben auf dem Acker liegenden Körner[WS 1] auf, ist es doch rathsam sie zur Saatzeit zu Hause zu behalten: man ersparrt sich dadurch manchen Verdruß, und erhält seine Tauben gesund, weil sie sich leicht überfressen und krank werden, besonders zur Zeit der Leinsaat an Orten, wo viel Lein gebauet wird, indem sie dem Leinsaamen gierig nachstreben, und sich daran nicht nur leicht überfressen, sondern auch den Jungen soviel beibringen, daß diese einen geilen Geschmack davon annehmen. Hat das Korn gekeimt, wozu selten längere Zeit, als acht Tage nöthig sind, thun Tauben keinen Schaden mehr, weil sie sich von gekeimten Körnern enthalten.

Tauben, die zu Hause gehalten werden, muß Vormittags um 9 Uhr, und Nachmittags um 3 Uhr Futter gereicht werden.

Junge, deren Aeltern abhanden gekommen, wenn sie 14 Tage alt sind, werden mit Erbsen,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Körper