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würde er schwerlich seine Rechnung finden, wenn er Kösten und Ertrag miteinander verglich.

Den Tauben blos Erbsen und Wicken geben, wäre auch nicht ein Mal rathsam, weil davon die Eyer zu fett, und die Tauben zu wollüstig werden; die Eyer also wegen Fette vielfältig unfruchtbar, und die Tauben wegen zu schnellen Hecken schlechte Erzieher ihrer Jungen wären, und sie, ehe sie noch fressen könnten, verließen.

Das beßte und wohlfeilste Futter ist, wenn man 2 Theil Gerste, 1 Theil Hederichsaamen, 1 Theil Erbsen oder Wicken vermengt; nimmt man mehr, als einen Theil Erbsen oder Wicken darunter, laßen sie bald das andere Futter liegen, und an Erbsen und Wicken, oder dadurch verwöhnt, leiden sie lieber Hunger, oder leben immer halb satt, als daß sie anderes Futter fressen.

Wer selbst Ackerbau treibt, kann ein gutes Tauben-Futter bereiten, wenn er das sogenannte Hintere (den Abgang) aller Kornfrüchte sammelt, dann untereinander siebet und wirft, oder über die Stadelgetreidmühle laufen läßt: die Tauben fressen es gerne, befinden sich dabei wohl, und bringen die schönsten Jungen.