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das dumme Tier die Bänder zerreißen und wieder in den Wald laufen!“

„Ich sehe schon, mit euch Frauensleuten hat es doch keine Art,“ sprach der König, „da muß ich mich selbst auf den Weg machen.“

„Na, na, wir werden sehen, wie es abläuft,“ erwiderten die Königin und ihre Tochter; der König kehrte sich aber nicht an ihre Reden, zog sich am andern Tag lederne Hosen, hohe Stiefel und einen langen Rock an, setzte sich einen Bauernhut auf den Kopf und ritt auf einem Esel in den Wald.

„Jetzt kommt der König,“ lachte der Junge, „der soll am ärgsten genasführt werden!“

Indem hielt der König vor ihm, stieg von dem Esel und sprach: „Guten Morgen, mein Sohn!“

„Guten Morgen, Vater!“ antwortete der Junge.

„Mein Sohn,“ sprach der König und seufzte so recht von Herzen auf, „ich muß einen Hasen haben; und wenn ich keinen kriege, so geht es mir ans Leben. Du weidest ja hundert Stück, willst du mir nicht einen davon ablassen?“

„Mir schlägt man auch das Haupt ab, wenn ich nicht alle hundert zurückbringe,“ sprach der Junge, „und von Verkaufen ist erst recht nicht die Rede. Wenn ich dir einen Hasen geben würde, so müßtest du ihn verdienen.“

Sprach der König: „Was soll ich denn thun?“

Antwortete der Junge: „Küß deinen Esel neunmal kreuzweis unter den Schwanzriemen!“

Der König bekam darüber einen solchen Schreck,

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)