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soll die Arbeit doch nicht vollbringen; denn wie könnte der hergelaufene Mensch meiner einzigen Tochter Mann und mein Schwiegersohn werden!“

Als der Junge am andern Morgen mit seinen Hasen im Walde war, schickte der König die Prinzessin zu ihm, daß sie ihm einen Hasen abkaufe. Die Jungfrau kleidete sich aus als ein Bauermädchen, damit er sie nicht erkennen möge, kam zu ihm in den Wald und sagte zu ihm:

„Du hast ja wohl hundert Hasen zu hüten, kannst du mir nicht einen verkaufen?“

Der Junge war aber klüger, als er aussah, und er erkannte wohl, daß es die Prinzessin sei, die der König geschickt habe; darum sagte er:

„Von den Hasen kann ich keinen missen, die gehören nicht mir, sondern dem Könige. Und wenn ich sie nicht alle hundert nach Hause bringe, so läßt er mir das Haupt abschlagen!“

„Ach, ich hätte doch aber gar zu gerne einen Hasen,“ bat die Prinzessin, „ich muß einen haben, und wenn ich ihn nicht bekomme, so geht es mir an das Leben. Verkauf mir doch einen von den hundert!“

Antwortete der Junge: „Verkaufen thu’ ich überhaupt nicht; aber wenn du dir einen Hasen verdienen willst, so sollst du einen bekommen. Gieb mir einen Kuß!“

Dachte die Prinzessin: „Es ist zwar ein hergelaufener Mensch, aber er kennt dich nicht. Besser du giebst ihm jetzt einen Kuß, als wenn du ihn dein Leben lang als Mann haben mußt.“

Sie ging darum zu dem Jungen und gab ihm einen Kuß, und der Junge pfiff seine Hasen herbei, und sie konnte

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/92&oldid=- (Version vom 1.8.2018)