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„Euer Gnaden,“ antwortete der Bauer, „weil meine Stute tragend war und ein Wagen nicht fohlen kann.“

„Es ist gut!“ sprach der Graf. „Und nun sage du, warum das Fohlen dir gehört!“

Gab der andere Bauer zur Antwort: „Euer Gnaden, erstens liegt jedes Kind nach der Geburt hart bei der Mutter, und zweitens war mein Wagen, als ich in den Krug ging, fest gefügt und mit eisernen Bändern und Klammern versehen, und als ich wieder herauskam, war er ganz locker.“

„Nun, so spreche ich dir auch das Fohlen zu,“ sagte der Graf in seiner Weisheit; und der erste Bauer mußte betrübten Sinnes von dannen ziehen.

Drei Viertel Jahre fraß er seinen Gram in sich. Da aber der Nachbar das Fohlen ihm zum Hohne alle Sonntage nach der Kirchzeit an seinem Hause vorüber führte, so konnte er es auf die Dauer nicht länger ertragen; und weil er bei dem Grafen kein Recht gefunden hatte, beschloß er, es bei der Gräfin zu versuchen, und ging zu ihr auf das Schloß.

„Lieber Mann, ich darf ihm nichts raten,“ sagte Kathrinchen, „der Graf hat es mir verboten.“

Als aber der Bauer so inständig bat, versprach die Gräfin endlich, ihm einen guten Rat zu erteilen, wenn er ihr verspräche, ja niemand ein Wort davon zu sagen, daß der Rat von ihr käme. Nachdem ihr der Bauer das hoch und heilig versprochen hatte, sprach sie zu ihm: „Nimm ein Netz und, was sonst zum Fischen gehört, und geh dort drüben auf den Sandberg und fisch daselbst. Wenn dann der Graf dich fragt, was du thust, so antwort

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/83&oldid=- (Version vom 1.8.2018)