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Das freute den König, daß er so zuversichtlich sprach, und er sagte zu ihm: „Herr Doktor, wenn Ihr alle Krankheiten heilen könnt, so könnt Ihr auch meine Frau wieder gesund machen; und wenn Ihr es nicht thun wollt, so habt Ihr zum letzten Male gedoktert, und ich lasse Euch das Haupt abschlagen.“

Als der Bauer diese Worte vernahm, war ihm nicht wohl zu Mute; aber was half’s, er hatte sich die Suppe eingebrockt und mußte sie jetzt ausessen. Der König führte ihn an das Bett der Königin und ließ ihn allein, daß er die Kur beginne. Da saß er nun in seiner Angst und brummte immer vor sich hin:

„Kommst du nicht, dann komm’ ich! Kommst du nicht, dann komm’ ich!“

Der kranken Königin kam die Sache lächerlich vor, und sie lachte und lachte und schenkte unter Lachen einem kleinen Prinzen das Leben. Da war einmal große Freude im ganzen Land, und der Wunderdoktor wurde geehrt, als wenn er ein reicher Fürst wäre, und wohnte im Schlosse und aß an des Königs Tafel.

Einmal ging er in dem Garten vor dem Schloß auf und ab; und da es ein heißer, schwüler Tag war und ein Gewitter am Himmel stand, so summten die kleinen Mücken und Stechfliegen in Masse herum und setzten sich ihm auf Nase und Stirn, und er hatte zu thun, daß er sie mit der Hand abwehrte. Das sah der König, der nicht weit davon in der Laube saß; und da er glaubte, der Doktor Allwissend wolle ihm einen guten Rat geben und winke ihn zu sich heran, so stand er auf und ging aus der Laube heraus.

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)