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Das Kästchen.

Es war einmal ein Bauer, der hatte auf seinem Acker einen Berg.

Als es nun im Frühjahr an das Bestellen ging, pflügte er mit seinen Ochsen erst alles andere Land; dann machte er sich an den Berg und zog eine Furche über der andern, rund um den Berg herum. Schon war er halb oben, da stieß er auf etwas Hartes. Er sah nach, und was holte er aus dem Erdreich hervor? Das war ein kleines, eisernes Kästchen.

„Wo ein Kästchen liegt, wird auch der Schlüssel nicht ferne sein!“ dachte er bei sich; und richtig, als er die folgende Furche zog, brachte der Pflug einen kleinen, verrosteten Schlüssel hervor.

Wird er nun aber auch passen?

Der Bauer versuchte es, und der kleine, verrostete Schlüssel paßte in das kleine, verrostete Schlößchen hinein. Knack! sagte es, und der Deckel sprang auf.

Da lag ein kleines, kleines Heringsschwänzchen in dem eisernen Kästchen.

Wäre das Schwänzchen länger gewesen, so wäre auch meine Geschichte länger gewesen.

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/63&oldid=- (Version vom 1.8.2018)