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Bauer immer von vierhundert Thalern redete, die er für ihn ausgegeben, rief er in seiner Angst:

„Ich will Euch ja gerne die vierhundert Thaler wieder geben.“

„Das ist etwas anderes,“ antwortete der Bauer, „dann magst du meinetwegen im Amte bleiben; aber mein Sohn bist du nicht mehr.“

Der Bürgermeister war froh, daß ihm der Bauer den Strang abnahm und die Peitsche in Ruhe ließ, lief zum Geldschrank und zahlte die vierhundert Thaler auf den Tisch. Der Bauer strich das Geld ein, gab ihm noch zu guter Letzt einen Hieb mit der Peitsche, daß er daran denken konnte, und ging, ohne ein Wort zu sagen, aus dem Rathaus heraus und kehrte auf seinen Hof zurück.

„Mutter,“ sagte er, als er dort war, „wenn ein Ochse erst ein großer Herr wird, dann kennt er seinen eigenen Vater nicht mehr. Unser Jochem ist Bürgermeister geworden, trägt zwei Vatermörder und bot mir nicht einmal einen guten Morgen. Aber ich habe ihm die Peitsche zu schmecken gegeben; da rückte er wenigstens die vierhundert Thaler heraus.“

„Das ist doch noch ein Trost, Vater,“ antwortete die Bäuerin, „aber soviel weiß ich, wir lassen nie wieder einen Ochsen studieren und Bürgermeister werden.“

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)