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Was ist ’s denn? Warum kommst du so früh aus dem Walde zurück?“

„Ja das ist ’s eben!“ antwortete der Bauer. „Ich habe unter einer Eiche einen großen Kasten voll Geld gefunden. Nun hat all unsre Not eine Ende. – Aber halt reinen Mund. Und jetzt besorg uns etwas Gutes zu essen, ich habe seit acht Tagen kein Fleisch mehr gesehen.“

Sie hoben darauf den Kasten vom Wagen und trugen ihn in den Keller; dann nahm die Bäuerin einen Thaler aus der eisernen Kiste, kaufte Fleisch ein und briet am Herde, daß es eine Freude war. Die Nachbarin roch jedoch kaum den lieblichen Geruch, als sie herbei gelaufen kam und schnüffelte und sagte:

„Guten Tag, Gevatterin, was hat sie denn in der Pfanne?“

„Ach, Nawersch“, erwiderte die Frau, „ich darf es zwar keinem sagen, aber sie ist ja verschwiegen. Mein Mann hat im Walde, als er Holzhauen fuhr, unter einer Eiche einen großen, eisernen Kasten voll Geld gefunden.“

„Ei, das ist ja schön“, antwortete die Gevatterin, „und du bist an die Rechte gekommen, ich sag’s niemand nach!“ Dann lief sie wieder in ihr Haus zurück.

Es dauerte gar nicht lange, so kam ihres Bruders Frau vom Hofe nebenan zu Besuch.

„Schwägerin, weißt du schon, was geschehen ist?“ rief sie ihr entgegen. „Du mußt aber auch reinen Mund halten!“

„Als ob ich ein Plappermaul wäre!“

„Na, das weiß ich ja, und darum sag’ ich dir’s

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)