Seite:JN Becker - Beschreibung meiner Reise 1799.pdf/98

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

den Fuss des Gebirgs, das sich bei Walluf in die Ferne zurück zieht, mit Gärten bedeckt. Ein inniges Wohlbehagen hatte sich unserer bemächtigt, das aber durch die Zurückgezogenheit der Bewohner von Erbach in seinen seligsten Überströmungen gestört ward. Man findet seit einiger Jahre den geselligen freien Umgang und die zuvorkommende Höflichkeit in dieser Gegend nicht mehr. Das Militär, das sich in diesem Kriege auf mancherlei Art an diesen Arkadiern versündigt hat, hat sie gegen fremde Reisende misstrauisch gemacht. Sie halten jetzt mit den Schätzen ihrer gütigen Natur gegen jeden Unbekannten zurück, und es kostete uns in Erbach viele Mühe, ehe wir ein Glas Rheinwein bekommen konnten.

Nicht besser ging es uns in der reichen Abtei Eberbach, die eine Stunde über dem Dorfe in einem Walde versteckt liegt, und eben darum den Anfällen am meisten ausgesetzt war. Ich hatte ehemahls schon einige bachantische Tage unter den Epikuräern dieses Klosters zugebracht. Man war da, wenn man nur irgend durch einen Vorwand seinen Besuch zu beschönigen wusste, ein willkommener Gast. Jetzt waren die Mönche zerstreut und im Kloster lag fränkisches Militär. Der Pater Kellner, dessen Vertrauen wir endlich