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als einen schönern Vereinigungspunkt der beiden Festungstheile und als den Hauptsammelplatz der freien Welt betrachten können.

In der Stadt selbst haben die schönen Maientage die junge Welt auf dem Thiermarkt zusammen gelockt. Dieser herrliche mit Bäumen bepflanzte Ort, in dem prächtigsten Theile der Stadt hat seitdem unendlich gewonnen. Man findet jetzt die Gesellschaft gemischter, und wird nicht von dem eckelhaften Unterschiede der Stände gequält, den wir ehemals hier bemerkten. Der Bürgerstand hat jetzt diese Stätte, den ehemahligen Sammelplatz des rund umher wohnenden Adels, und seiner Kreaturen, erobert. Diese, die immer noch an die Wiedergeburt der alten Regierung glauben, schleichen jetzt gebeugt an den Wänden hin, so wie man mehr und mehr von dem neuen Sistem sehen lässt, das ihnen den gänzlichen Untergang droht. Diejenigen, die sich aus blosser Furcht zu der demokratischen Parthei geschlagen haben, werden aber aus den Zirkeln der ächten Volksfreunde eben so unbarmherzig ausgeschlossen, wie weiland der hiesige Adel, der die Reinheit seiner Geburt durch ein Papier mit sechzehn Ahnen beweisen musste, den Bürgerstand ausschloss. Einige Wenige aber, denen man Kenntnisse und inniges Gefühl