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Ich will mit denen nicht hadern, die in einigen starken Ausdrücken dieses Gedichts den Ton des Sanskulotten finden wollen.

Jenseits des Berges im Osten der Stadt, wo vor dem Gauthor sich der Fuss des Wanderers in die Tiefe eines anmuthigen Thales senkt, findet man Ruinen, die über anderthalbtausend Jahre der Vergänglichkeit trotzen. Nahe bei dem Dorfe Zahlbach erblickt man von fern einen Haufen, wie von Thürmen, in einer regelmässigen Reihe hinter einander gebaut. Wir gingen wohl eine halbe Stunde zwischen denselben umher, und staunten nicht wenig, als wir sahen, dass wir uns unter den Ruinen der Wasserleitung befanden, die der römische Feldherr DRUSUS hier angelegt hat. Die Pfeiler davon waren die Kolossen, die uns in der Ferne wie Thürme erschienen. Die meisten sind 30 bis 40 Fuss hoch, auch wohl noch höher, und die Steine davon in merkwürdiger Unordnung so fest zusammen gefügt, dass wir nur mit Mühe einige Stücke davon herunter schlagen konnten. Da und dort hängt noch ein behauener grosser Quader von der äussern Bekleidung. DRUSUS hat über diese Pfeiler auf eine Stunde weit das Wasser in sein Lager geleitet.