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Jedermanns Munde sind. Ich habe sie sogar von den berüchtigten Exjesuiten Nink und Wenzlau von der Kanzel herabdonnern hören.

Schähr. Die harte Rinde, die sich vom Breie an den Topf ansetzt, und für eine Delikatesse gehalten wird.

Schanzen. Stark arbeiten. Mehr thun, als man ordentlicher Weise leisten kann. Die Schanze, So ward bei den Jesuiten und dem ihnen ähnlichen Gelichter eine Bank auf den Schulen genannt, auf der diejenigen Schüler sassen, die in Rücksicht ihres Fleisses und ihrer Geschicklichkeit die letzten waren. Die Eintheilung war folgende: Primus-Stuhl, bisweilen auch ein Secundus-Stuhl; grosser Magistrat; kleiner Magistrat; Kavallerie und Schanze.

Schässchen. Semmel. In Berlin schlechtweg Semmel; im Hannöverischen Scheweling. Ein solches Schässchen ist gewöhnlich aus 2 Stücken zusammen gesetzt, zu 1 xr. und 1 alb. Doch giebt es auch einige von 4 und 6 Stücken.

Schären. Scharren, Kratzen, aufwühlen. Ein Loch in die Erde schären.

Schauern. Blank machen; rein machen; scheuern. Die Stube schauern; Zinn schauern.

Scheiwen. Eine Kugel über den Boden schieben. Kegel scheiwen, Mörweln scheiwen; Nüsse scheiwen. Hat wahrscheinlich seinen Ursprung von Scheibe bekommen.

Schickschen Mädchen; Schätzchen; Liebchen. Ursprünglich hebräisch.

Schiweln. Sinonim mit Scheiwen.