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F.

Fahren, mit Jemand zu Bock fahren. Jemand abstrafen.

Faseln. Sich fortpflanzen. Daher: Fasel haben, den Fasel verlieren. Sonst heisst auch Faseln unklug reden.

Fausen. Irr reden, schelten, im Hause herum poltern.

Faxen machen. Umstände machen.

Fett, sein Fett kriegen. Gestraft werden, wie man’s verdient hat. Der Ursprung soll der sein: sein Fett (seine Haut) vollgeschlagen bekommen.

Ficken. Mit der Ruthe streichen, besonders wenn es auf den Hintern geschieht.

Finten machen. Leere Entschuldigungen machen, Ausflüchte ohne Grund, auch wohl: heimliche Plane.

Fissel, Ochsen-Fissel. Ein gedörrter Ochsen-Schweif, wie ihn die Jesuiten und ihre Nachfolger bei den katolischen Erziehungs-Instituten zur Züchtigung der Schüler zu brauchen pflegten. In Koblenz und Trier sehr gebräuchlich.

Fitscheln. Einen mit einer Gerte necken.

Fitsen. (gedehnt ausgesprochen) Eine Art feiner Semmel, gewöhnlich aus drei Stücken zusammengesetzt.

Fläut. Eine Flöte. Gewöhnlich aber der Mund, weil man damit fläutet (flötet).

Flapp. Ein Schlag, eine Ohrfeige. Jemand flappen, mit der flachen Hand schlagen. Wahrscheinlich von flachen.