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Es kostet Mühe ihn zu ersteigen, und er hebt sich so steil, dass man sich oft an Hecken und Baumästen hinanarbeiten muss. Von seinem Fusse an biss auf seine äusserste Spitze braucht man eine halbe Stunde. Selten besteigt ihn Jemand, ausser ein Abenteuerer meiner Art, und die Beilsteiner meinen, dass es sich der Mühe nicht verlohne, aus dem dumpfigen Thale hinan zu klettern, um freie Luft zu geniessen.

Auf der entgegen gesetzten Seite dieses Berges liegen auf einem steilen Felsen die Trümmer eines alten Schlosses, das der Graf METTERNICH auf Antrieb seiner Frau vor ungefähr zehn Jahren wieder aus seiner Asche emporsteigen lassen wollte. Er verschrieb dazu einen Baumeister aus Paris, der ihm einen Plan machte, der mit einem Kostenaufwande von wenigstens einer halben Million Gulden sich kaum hätte bestreiten lassen, eine Summe, von der die ganze Herrschaft Beilstein kaum die Zinsen bezahlen könnte. Daran dachte aber die Frau Gräfin nicht, als sie den landesmütterlichen Gedanken fasste, in dieser Einöde auf Borg ein königliches Schloss anzulegen, um ein Paar Sommertage hindurch unter ihren eigenen Unterthanen gräfliche Einkünfte verzehren können.