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musste fürchten, mich immer tiefer zu verirren. Ich wählte den letzten, und kauerte mich getrost unter eine alte Eiche, um so den Morgen und mit ihm meine Erlösung abzuwarten. Der Mond war eben aufgegangen, als ich entschlummerte. Ich mochte wohl zwei biss drei Stunden so gelegen haben, als ein heller Gesang an meine Ohren schlug und mich erweckte. Nicht weit von mir, zur Rechten, sah ich ein grosses Feuer brennen, um das sich einige Männer im Kreise gelagert hatten. Ich muss Dir nur gestehen, dass es mir nicht wohl bei diesem unerwarteten Anblicke zu Muthe ward. Der Gedanke an Räuber war zu dieser Zeit und an dieser Stelle sehr natürlich. Ich war unentschlossen, was ich thun sollte. Aufstehen und mich fortschleichen konnte ich nicht. Die Herren waren mir zu nahe, als dass ich nicht von ihnen hätte bemerkt und gehört werden müssen. Indem stand Einer von ihnen auf, und ich konnte bei dem Schein des Feuers ziemlich deutlich erkennen, dass es ein Bursche war, den ich bei dem Pfarrer zu Kellberg schon gesehen hatte. Nun stand ich auf und ging hin. Sie kannten mich Alle, und waren verwundert, mich hier zu sehen. Sie hüteten da ihre Pferde, und, um munter zu bleiben, hatten sie ein grosses Feuer angezündet.