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Bier giebt. Der gemeine Bauer trinkt Wasser, und die Andern müssen Sonntags zu ihren getrockneten Birn und ihrem Haberbrei ein Glas Wein haben, den man von der Mosel kommen lässt. Dieser Wein ist aber so schlecht, dass er nur groben Kehlen behagen kann. Schnaps wird nur sehr wenig getrunken, und es gehört selbst bei einem Theile der Bauern zur schlechten Empfehlung, wenn Jemand ein grosser Liebhaber des Schnapses ist.

Schlechter giebt es nichts als die Wege in diesem Lande. Ohne Führer ist es kaum möglich, sich zurecht zu finden. Ich schlug auf der Höhe vor Kellberg einen Fahrweg ein, weil ich sicher glaubte, er würde mich wenigstens zu Menschen führen. Aber abgerechnet, dass mir keine Seele begegnete, hörte mein Weg auf ein Mahl mitten im Walde auf, und ich stand in einer mir unbekannten Gegend einsam da. Die Sonne war schon hinter den Berg gesunken, und im Walde fing es schon an dunkel zu werden. Ich sah nur zwei Wege vor mir, aus dieser Verlegenheit zu kommen, entweder gerade vorwärts zu gehen, und zu versuchen, ob sich irgend ein Dorf von mir finden lassen wollte, oder die Nacht im Walde zuzubringen. Der erste schien mir gefährlich. Ich wusste nicht, wie weit der Wald noch gehen konnte, und