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kann. Diese Periode seines Lebens ist mit Auftritten verwebt, die sich nicht ein Mahl unter vier Augen erzählen lassen. Die erträglichste von seinen Behauptungen mag indessen monstri causa hier stehen. Er bewies aus den Sprüchwörtern SALOMO’NS: ein Mann sei befugt, seine Frau zu jeder Zeit, und an jedem Orte, ja selbst in öffentlicher Gesellschaft nackend auszuziehen, zu befühlen, und zu beschlafen, und der böse Leumund setzt hinzu, dass der Fürst das letztere sogar ein Mahl von seiner Gattin im Beisein von zwei geistlichen Kurfürsten gefordert habe. Der alte Fürst erzählt uns folgendes:

Mein Sohn behauptet einen unumschränkten Despotismus des Mannes über seine Frau. Seine Gemalin soll sich daher, so oft es ihm einfällt, des Nachts, auch, wofern es ihm beliebt, den ganzen Tag karessiren lassen; d. i. auf der ganz nackenden Frau liegen, sie umarmen, drücken und betasten, auch auf Hebammen-Art. Die Gemalin hat zwar mehreres nachgegeben, als je eine Dame von ihrem Range thun würde; aber sich widersetzt, wenn Eckel, Schmerz und Leibesgefahr fernere Duldung unmöglich machten, und fast zur Desperation trieben. Deswegen findet er sich