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meine Augen, auf meine Nase, auf meinen Mund, dessen Bluten ihr Herz nicht besiegte. Wie oft habe ich nicht in meinem Bette jammernd, weinend und seufzend gelegen? Wie oft hat sie mich mit Nägeln gekratzt, mit Füssen getreten, mit ihren Zähnen gebissen, der Scheltworte und Drohungen nicht zu gedenken. Bei diesen unerlaubten Misshandlungen habe ich oft gelacht, oft Vorstellungen gethan, oft geweint; zuweilen, doch selten, hab’ ich sie mit der Faust erwiedert. Bei allen dem konnte ich ihren Despotismus nicht hintertreiben, biss ich endlich, davon ganz müde, mit ernstlichern Vorkehrungen drohte. Da verliess mich die Fürstin, und ging nach Berlenburg. Hätte ich doch nie diess Felsennest gesehen!

Wenn dem so wäre, so wäre der Fürst in der That zu bedauern gewesen. Aber es erhellt aus den über diesen Punkt aufgenommenen Protokollen, und besonders aus dem Berichte des kaiserlichen Kommissarius an das Reichskammergericht, dass sich die Sache ganz anders verhielt. Der Geschlechtstrieb des Fürsten hatte eine widernatürliche Richtung genommen. Er verlangte von der Fürstin die schändlichste Art des Genusses, und fiel so tief, als kein unvernünftiges Thier sinken