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alten Bekannten in Frankfurt zusammen, mit denen ich schon zu CUSTINE’NS Zeiten in die Schwärmereien der damahligen Freiheit eingeweiht worden war. „Es daure die Republik und unser Name mag vergehen!“ daran erkannte ich meine alten Freunde wieder. Wir wurden einig, den folgenden Tag, der war gestern, zusammen nach Mainz zu gehen, und dann nach einem Aufenthalte von wenigen Wochen die Szenen unserer Jünglingsjahre noch ein Mahl auf der göttlichen Rheinfahrt zu erneuen, die uns nun nach der gänzlichen Umformung der alten Verfassung doppelt interessant werden muss.

Wir machten uns früh auf den Weg. In Höchst, wo wir französische Besatzung antrafen, waren wir Mittags. Meine Freunde hatten hier einige Geschäfte, und weil sie vor Abend nicht wohl damit fertig werden konnten, und ich doch noch die herrliche Ansicht des republikanischen Mainz von der Hochheimer Höhe haben wollte, so setzte ich meinen Stab weiter, nachdem ich meinen Reisegefährten, sie in Hochheim zu erwarten, versprochen hatte.

Mit meinem Tubus in der Hand, und einer Flasche Rheinwein in der Tasche gelangte ich nach vier angenehmen Stunden auf den Hügel. Dem