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Seine Lieblingsbeschäftigung war die Ökonomie, welcher er vorzüglich auf seiner Reise durch Holland Geschmack abgewonnen hatte. Er legte eine Landwirthschaft an, von der ihm seine Rathgeber einen beträchtlichen Vortheil versprachen, der im voraus schon den Armen des Landes zugesichert ward. Sechszehn Jahre lang ward die Sache mit beträchtlichem Verluste geführt. Der Fürst liess sich bewegen, selbst jährlich ein bestimmtes Quantum dazu herzugeben, und einige Mahl sogar die daraus erwachsenen, ansehnlichen Schulden zu bezahlen. Er unterliess auch nicht, seinem Sohne über seine unüberlegte Armenökonomie die ernstlichsten Vorstellungen zu thun, und einige Mahl seine fernere Unterstützung mit Nachdruck und Unwillen abzuschlagen. Alles das rührte aber den Prinzen nur wenig. Er blieb nach wie vor bei seinem Vorsatze, und trieb es immer toller. Schlechte Pferde wurden nach Paris zum Verkauf geschickt; eine Holzhandlung mit Schaden unternommen; übermässig viele Kühe, Ziegen und Schweine theuer angekauft, und aus Futtermangel wohlfeil verkauft; ganze Morgen wurden mit Anis, Krapp und andern fremden Gewächsen besäet, ohne die gehörige Zubereitung. Ausserdem ward auch noch eine Wollspinnerei und Stärkefabrik angelegt,