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des Volks hielt ihre Bekenntnisse zurück, und sie waren nichts als zahme Sklaven, denen man den Maassstab entrissen hatte, nach dem sie ihre Rechte öffentlich hätten abmessen können. Sie machten das conventionelle Gaukelspiel mit, und halfen sogar unwillkührlich die Anlagen der Natur zerstören, die hier die Menschen in ihrer Kindheit umgaukelten.

Nur sehr wenige junge Herzen waren nach den Früchten der Freiheit lüstern, die ihnen von den Franken dargeboten wurden. Der Freiheits-Baum, der sich hier in Koblenz im Brumaire III. erhob, machte keine Sensation, und kaum rufte ein Einwohner mit den Franken: es lebe die Republik und als der Volksrepräsentant einzog, verschloss man hier die Fenster, und brachte den Nachmittag abermahls bei Mönchen und Pfaffen zu.

Ist es nicht erlaubt, bei diesem Betragen zu lächeln? Du weisst, wie ungerne ich über das tiefe Knechtsgefühl dieser Menschen von jeher gespottet habe, aber der seichte Blick in die Zukunft verdient doch etwas mehr, als Mitleid. Das Betragen der Bürgerschaft, das einige Klüglinge weise genannt haben, ist meines Erachtens tief unter der Kritik. Die Koblenzer wurden vor einiger Zeit aufgefordert, ihre Stimmen über die neue Organisation