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am Ende die Bank den grössten Theil verschlungen hatte, und das Spiel geendigt war. Leute, die ich vorhin in den armseligsten Umständen gekannt habe, spielten mit Gold, und haben sich Pferde und Wagen erspielt. Gegen 10 Uhr kam die Patrouille. Ein Offizier von der Spielgesellschaft deckte bei ihrem Eintritte den Hut über die Karten. Wird hier gespielt? fragte der kommandirende Offizier. Nein! war die Antwort, und jener ging ohne weiteres davon.

Die Hasardspiele sind eigentlich bei der fränkischen Armee verboten. Aber die Generale sehen leicht durch die Finger, weil sie die Offiziers im Felde durch das Spiel wach zu erhalten suchen. Diess wird auch sehr gut erreicht, denn ich glaube nicht, dass irgend etwas so leicht den Schlaf vergessen machen kann, als Hasardspiele.

Das Thal ist, seit kein Kurfürst mehr da wohnt, ein elender Ort, der jetzt nur durch das Militär lebhaft geworden ist. Er macht aber mit der darüber hängenden Festung Ehrenbreitstein diese Gegend zur schönsten auf und ab dem Rhein. Herrlicher giebt es keine Aussicht, als diese Festung beherrscht. Man kann Tage lang da stehen und sehen, und wieder sehen, und des Sehens nicht satt werden. Sie ist jetzt von trierischen Truppen