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über unwegsame Steine kletterten wir die Hügel und Berge hinan. Wir wanden uns beständig in Schlangenlinien durch die Felsenwände mit nicht geringer Gefahr, bei einem Fehltritte in den Abgrund zu stürzen. Kühn sind überall auf den Gipfeln der Berge Burgen erbaut, und da und dort hängt ein Kapellchen friedlich und sittsam in den Klüften. An dem Fusse dieser Gebirge fehlt es zu beiden Seiten nicht an kleinen fruchtbaren Ebenen, die mit grossem Fleisse angebaut sind. Aber man fühlt es früh Morgens an den kühlen Winden, die durch das Thal streichen, dass sich der Norden hier aufthut. Viele Fruchtbäume stehen in Reihen am Abhange der Berge. Das Obst und Gemüse sind nächst dem Weine die Hauptprodukte dieses Landes.

Bei Bacharach verengt sich zur Linken das Thal, und die Berge hängen schauerlich über die schwarze düstere Stadt. Es ist ein grosser Anblick, wenn man diese Berge vor sich sieht. Ein Fusssteig führt auf die steilen Höhen des Schlosses Stahleck. Zu beiden Seiten sind Reben gepflanzt, und wo der Winzer die jähen Abhänge nicht erklettern kann, klimmt der Epheu üppig hinan.

Gegen Bacharach über, ein wenig abwärts, liegt das pfälzische Städtchen Kaub, freundlich und