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Fräulein von Gora ist es nicht nötig“, sagte der Direktor, „denn für mich ist die Sache vergessen, und das Fräulein hat noch nichts davon erfahren, aber bei Schiller mögt ihr Abbitte leisten. Dann sah er durchs Fenster Fräulein von Gora über den Schulhof schreiten; sie ging stolzer als je.

Wie weiße Möwen über den stürmischen Wogen des Meeres, flatterten in Karolinens Seele über den Wogen des Schmerzes lichte Gefühle. Mit Stolz dachte sie ihres Bruders, aber auch auf ihre deutsche Stunde bildete sie sich etwas ein. „Ich warf etwas Gutes in die Welt“, dachte sie, „in meine kleine Welt, in die Mädchenherzen: Den Abscheu vor der Kampfweise Englands, des tückischen Feindes der Menschheit.“ Ihr war, als käme sie von einem siegreichen Kriegszug. Jetzt fühlte sie sich auch stark genug, ihrer Mutter die schreckliche Nachricht zu bringen und ihr Trost zu spenden.

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Aurel von Jüchen: Frauenleben im Weltkriege. Xenien-Verlag, Leipzig 1915, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:J%C3%BCchenFrauenlebenImWeltkriege.pdf/97&oldid=- (Version vom 1.8.2018)