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Kameraden!“ Noch einmal grüßt der hohe Herr Schwester Helene mit seinen gütigen Augen und verläßt den Saal. Der Rheinländer dämpft einen blitzenden Freudenschrei, der Bayer einen donnernden Fluch durch Überziehen der Decken, aus allen Betten quellt verhaltenes Frohlocken, Schwester Helene aber steht wie erstarrt in einem Wirbel glückseliger Gefühle. „Unentbehrlich!“ denkt sie, „und das soll ein schwerer Beruf sein, ein göttlicher ist's. Herrgott, ich danke dir!“ Dann aber poltert sie los: „Es ist wirklich zu arg mit euch ungeratenen Jungens, ich bin fast in die Erde gesunken. Jetzt geht's aber nicht anders, Kinder, und wenn wir die ganze Lazarettordnung in die Brüche brummern, wir singen: Heil dir im Siegerkranz!“ Volltönig in gemischtem Chor braust das Lied aus Zimmer 7 durch das „Totenschloß“.

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Aurel von Jüchen: Frauenleben im Weltkriege. Xenien-Verlag, Leipzig 1915, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:J%C3%BCchenFrauenlebenImWeltkriege.pdf/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)