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Volkes erweitert, dieser erhöhte sein Volk durch das Siegeszeichen des Glaubens. Denn gleich zu Anfang seiner Regierung trat er zum katholischen Glauben über und veranlaßte das gesammte Gothenvolk, die Seuche des eingewurzelten Irrglaubens abzuschütteln und zum Bekenntnisse des rechten Glaubens zurückzukehren.

53. Darauf versammelte er eine Synode der Bischöfe aus den verschiedenen Provinzen Galliens und Spaniens zur Verdammung der arianischen Ketzerei. Auch wohnte derselbe fromme Fürst dieser Synode bei und bekräftigte ihre Beschlüsse durch seine Gegenwart und Unterschrift, indem er mit all den Seinigen dem falschen Glauben entsagte, zu dem sich bis dahin das gothische Volk nach der Lehre des Arius bekannt hatte. Er erklärte sich laut dafür, daß die drei Personen in Gott eins seien, daß der Sohn vom Vater consubstantialiter gezeugt sei, daß der heilige Geist von Vater und Sohn untrennbar ausgehe und dass beider Geist eins sei, wie sie dem Wesen nach eins sind.

54. Auch führte er ruhmreiche Kriege gegen feindliche Völkerschaften, und sein Glaube gab ihm Kraft dazu. Als die Franken mit einem Heer von 60 000 Mann in Gallien einbrachen, sandte er seinen Herzog Claudius gegen sie aus und errang einen glänzenden Sieg; niemals haben die Gothen in Spanien einen größeren oder auch nur ähnlichen erfochten. Denn viele Tausende von Feinden wurden in der Schlacht erschlagen oder gefangen genommen, und der Rest des Heeres, das ganz gegen seine Erwartung geschlagen war, wurde von den Gothen bis an die Grenze des Königreichs verfolgt. Auch gegen die Übergriffe der Römer und die Einfälle der Basken erhob er öfters das Schwert. So führte er nicht nur Krieg, sondern schien auch sein Volk, wie die Ringer