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Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186

es giebt auch unter uns wohlgezogene Leute. Da seht einmal durch die Oeffnung hindurch jenen weisen Mann, das Wildschwein, wie es ruhig steht und seine Eicheln verzehrt, und dabei im Stillen seine Gedanken hat. Herzlich gern will ich Euch Gesellschaft leisten und Euch erzählen, was ich nur weiß, das Reden ist mein Vergnügen, besonders mit alten Leuten.

Wenn das ist, so wirst du bei mir deine Rechnung nicht finden, ich bin noch jung, versetzte der Schüler.

Ach Himmel, wie sich die Menschen täuschen können! rief die Elster und sah ganz gedankenvoll vor sich hin.

Indem war es dem Schüler, als höre er aus noch größerer Tiefe des Waldes ein Seufzen, dessen Ton ihm durch das Herz drang. Er fragte seine schwarz und weiß gesprenkelte Gesellschafterin nach der Ursache, die sagte ihm aber, sie wolle zwei Eidexen darum ausforschen, die dort ihr Morgenbrod äßen. Er ging nun mit der Elster auf der Schulter nach dem Orte, wo diese Thierchen sich befinden sollten. Da hatte er eine wunderhübsche Schau. Die beiden Eidexchen waren gewiß vornehme

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Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186 . Schaub, Düsseldorf 1839, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Immermann_Waldmaehrchen.djvu/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)