Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186 | |
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Seine Lippen zuckten, das Wort zu sprechen, aber noch hielt er inne, denn vor sein Auge trat der kummervolle Blick, mit dem ihn sein großer Meister Albertus gebeten hatte, nach seinem Beispiele von der zufällig erlangten Kunde keinen Gebrauch zu machen, da schwere Dinge dem Menschen bevorständen, der mit Absicht das Zauberwort spräche.
Plötzlich jedoch rief er es, wie von dem Verbote und von der Furcht nur um so gewaltiger vorwärts gestoßen, laut in den Wald, indem er seine Rechte ausreckte.
Alsobald that es in ihm einen Schlag und einen Ruck, daß er meinte, der Blitzstrahl habe ihn getroffen. Seine Augen erblindeten, und es war ihm, als ob ihn ein reißender Wirbelwind im Kreise durch den unermeßlichen Raum schleudere. Als er entsetzt und schwindlicht mit den Händen umhergriff, fühlte er zwar den moosigen Stein, an dem er gestanden, und kam dadurch in seinem Innern wieder zur Erde zurück, aber nun geschah an ihm ein neues unheimliches Zeichen. Denn wie er vorher gleich einem Sandkorn durch das All geschleudert worden war, so kam es ihm nun vor, als ob sich sein Leib in das Unendliche ausdehne. Unter furchtbaren
Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186 . Schaub, Düsseldorf 1839, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Immermann_Waldmaehrchen.djvu/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)