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Die milden wol gemuoten
Div in hohen tugenden bluoget
Die niemam vbir fruoget
Mit dekeiner slahte bet
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Die man mit rehte tet
Gen der megde here
Der lebin vns ein lere
Ein fruht vnd ein ere
Ist vnd dannoch mere
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Horent wie der frowen geschach
Do si diz lang vngemach
Truoc mit grozen sorgen
Den abint zvo den morgen
Daz si selten rvowe pflac
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Beidiv naht vnde tac
Doch was si stete an gotte
Und in sinem gebotte
Vnd bite siner helfe gar
Wol vf vierdehalb iar
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Unz ir och helfe sande
Got der ir not erchande
Vnd waz si kvmbers hete
Eines abindez nach complete
289b,29
Was si an ir gebet gewesin
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Und hatte gotte da gelesin
Ir alten kvmber vnd ir leit
Der dicke ir herze versneit
Och hatten geweinet ir ovgen
Hin zegotte vil tovgen
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An ir bette si do gienc
Ir lip einen slaf enpfienc
Mit ruowe do vil suoze
Nach dez gebettes vnmuoze
Bescheidenlich in tromes kvr
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Kam ir ein gesiht do fur
Kvntlich si alda beduhte
Wie vor ir da erluhte
Einer schoner man von alter gra
Der stuont ir gutlichen na
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Der was zewunsche wol gestalt
Und nach rehter fuoge alt
Sin alter ir berlich erschein
Vnd stunt vor ir och allein
Er sprach zvo ir frowe guote
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 727. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0727.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)