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So menger hande swere
Die nieman kan gezellen
Wir wellen oder enwellen
Uon dem selben vngemach
Dauit der wissage sprach
15
Zegotte mit siner clage
Herre wir sterben alle tage
Dur dich vnd werden ertœtet
Vnd menger swere genœtet
Der verstuont den kvmber wol
20
Dez ich ein teil zellen sol
Swaz wir hie froden han
Div muoz mit bitterkeit zergan
Wir liden hitze vnde frost
Uon armuot vil cranke kost
25
Wir han durst vnd hunger
Der meister zvo dem iunger
Nv regen nv winde
Nv siv gesehen nv blinde
259b,29
Nv sieche nv gesunde
30
Nv heile nv wunde
Nv frolich iung nv truric alt
Nv sumer heiz nv winter kalt
Nv guotes arn nv guotes rich
Nv gar gelich nv vngelich
35
Nv tanzen nv springen
Nv weinen nv singen
Nv leben nv sterben
Nv genesen nv verderben
Nv slafen nv wachen
40
Nv truren nv lachen
Nv nit nv haz nv minne
Nv verlust nv gewinne
Nv leit nv not nv vbernot
Nv clage nv menger hande tot
45
Me danne ich gezellen muge
Daz ir wol wizzint ane luge
Dez mac nieman vber werden
Swer hie lebet ane vf erden
Der tot der ist so sure
50
Ein steter nach gebure
Der vns niht entwichet
Und alle frovde verstrichet
Mit sines bittern endes zagel
Weltlicher süeze ist er ein hagel
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 652. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0652.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)