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In duhte er were geschant
70
Daz in div maget vber want
An gelimpfe was er œde
Daz in ein frowe blœde
Gehonde als vndankis
Ein froweli so crankis
75
Sinen keiserlichen gewalt
Hatte gehœnit menicvalt
Dem div rich elliv wan
Vnd div lant vndertan
Der was nv da ane were
80
Im was ein maget ein here
Worden mit gottis helfe
Dem erbe helle welfe
Si gab im weder vor noch nach
Vt tet sinen frovden schach
215d,85
Und darnach schach mat
Sorgen vnd vnselden sat
Er wande die maget ersterben
Vnd an dem lip verderben
Und tet im selben vil wirs
90
An sinem libe gelobint mirs
Als ich iv nv bescheide
Swaz er der megde leide
Bot vnd och smerzin
Daz gie ir niht zeherzin
95
Wan div vil starke minne
Hat ir kvschen sinne
Ze ihesu crist also gemant
Daz ir lip niht enpfant
Swaz man ir marter bot
100
Wan diz lebin vnd dirre tot
Was ir wol in einer ahte
Ir reine sele div betrahte
Daz crist dur si ir litten
Hat nach menschelichen sitten
105
Sinen sweiz bluot war
Sin antlut so trunken gar
Dez todis herze cloppfen
Den cleinsten bluotes troppfen
Die er vnzallich rerte
110
Swer den zegelte kerte
Der mohte von alder welte
Doch nach rehtem gelte
216,1
Niht vergolten werden
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 543. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0543.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)