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Vor dem gottis gerihte kvmit
Swie luzil ez do frumit
Div erst ladunge die wir heten
Geschach mit den propheten
Gotis wissagen vil reine
80
Alder welte hie gemeine
Die gotis rat wol prvoften
Uz sinem munde siv ruoften
Sin vaterlichen svozen lere
Der was vil vnd och mere
201d,85
Der wart doch vnerbolget
Und luzil hie gevolget
Die lere menger brichet
Als got selbir sprichet
Ich han iv vil geruofet
90
Vnd zvo iv her gewuofet
Daz hant ir versprochen
Und minen rat gebrochen
Div ander ladunge geschach
Hie mit cristes vngemach
95
Der ane sivnde truosen
Slivf vz dez vatters buosen
In der megde wamme
Div sin muoter vnd sin amme
Nach menschlicher forme wart
100
Vnd was doch maget vnverschart
Nach der frömden gebiurte
Da von der tievil niht spiurte
Der gotheit fuozstaffen
Und kvnde niht erkaffen
105
Der hohen gotheit figure
Von der menschlichen nature
Im was vnkvnt der selden lune
Div von der gotlichen fortune
Geschach aller menschen kvnne
110
Waz er vns selden gunne
Daz bedenkint ane muede
Do er vns selber luede
202,1
Nv merkint alle ane spote
Gottis svn was selber bote
Man solte si wol bekerin
Und och den boten eren
5
Der sich selbin niht wolde
Eren als er solde
Er luode vns zallen orten
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 508. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0508.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)