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So het er hie gezieret
Die welt vnd och geflorieret
Mit dem reinen samen
Uon dem alle heiligen kamen
35
Der same het lobez ruome
Daz ist der wiplich blvome
Der die welt het gestet
Vnd vnverborgen glestet
Zwene bluomen treit ein stengel
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Reinv wip vnd gotes engel
Die engel het er selbe dort
Div welt hie wiplichen hort
Frowen lob stat iemer
Man volle lobt si niemer
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Dez genoz doch cleine
Disiv maget vil reine
Martina diu gedennet wart
An einen schragen vngespart
Als die heiden gerten
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Ir lip wart mit swerten
Zerhovwen vngefuoge
Div blanke maget cluoge
Div als ein rose bluote
Swie vil man si gemuote
55
Do siv ir lip versnitten
Niht nach menschen sitten
166c,57
Ez waren hertiu herzin
Diu so bitterlichen smerzin
Butten also vnmilde
60
Einem so claren bilde
Ir kvschir lip sunderbar
Nach rosen vnde lilien var
Do man ir lip serte
Ir tiures bluote rerte
65
Do schrei du gotes drvte
Mit svzir stimme lute
Cristes cruce hilfe mir
Ich han geflohin zvo dir
Mit rehtem gelovbin
70
Dez la mich niht betovben
Ich han mit ganzer pfliht
Alle mine zvoversiht
Vf dich herre gesetzit
Och hest dv mich wol ergetzit
75
Mines cranken libes plage
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0419.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)