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	Hugo von Langenstein: Martina

In der helle pflege

20

Swer da inne lege

Dez antwurte im der ivnger

Angst frost durst hvnger

Sol in kvmbir iemir wesin

Waz solt man anders da lesin

25

Keiner frage man anders pfliget

Wan der tot hat gesiget

Unde git den svnden lon

Her vbir sprichit Salomon

68b,29

Kein werc noh kein kvnst

30

Noch kein wisheit noh vernunst

In der helle ist noch kein sin

Dar dv mensche gahest hin

Wan an den verworhten

Die got hie niht vorhten

35

Ist so groz vergessenheit

An ir sinne da geleit

Solich blintheit an ir muot

Daz er stete ist behuot

Menschlicher bescheidenheit so gar

40

Der verstantnvsse also bar

Ir sinne ir herze geschant

So gar in der tievil lant

Daz si selten oder niemir

Mvn gedenkin iemir

45

Ze got dekeinir dinge

Wan eht ir misselinge

So div sivnde ie grozir ist

So swerer marter alle frist

Die hie gewaltes pflagen

50

In hohin eren lagen

Den ist iemir an geborn

Daz siv grozir not bekorn

Ir gewaltis so geniezin

Dez siv wol mac verdriezin

55

Der stete kvmber ane slaf

Gelichir wis alse div schaf

68c,57

Siht man die grüenen wasin

Dur die weide abe grasin

Vnd abir danne wahset wider

60

Swie nahe svz nagent nider

Also wahsit iemir mere

Der vil armen herze sere

Und git in sterbinde not

Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0170.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)