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	Hugo von Langenstein: Martina

Daz ol spiset och den lip

90

Ez sien man oder wip

Daz alle die wol wizzint

Die sin ie enbizzint

Die erbermede ich prise

Div ist ein edil spise

95

Dez lebindigen brotes

Uns wart och nie so notes

Swer niht da von gespisit wirt

Der hie vnd dort ist verirt

Von dirre spise mere

100

Sprichit vnsir herre

Swer hie niht versmahit

Und dise spise enpfahit

Min fleisch vnd min blvot

Der ist hie vnd dort behuot

105

In mir beliben iemir

Den tot beschowen niemir

Got helf vns hie erwerben

E daz wir ersterbin

Div spise div so kreftit

110

Ze stetin frovden heftit

Noch hat daz ole mere

Bezeichenunge kere

60,1

Ez machit libes wunden heil

Vnd loset siv von swerndem meil

Sam tuot div erbermede gotis

Uon der minne gebotis

5

Div in an daz cruce spien

Vf der wilden erde grien

Div heilit hie von swere

Uns armen svndere

So wir die sele verseren

10

Mit sünden vnd mit meren

E vns eine werde gesvnt

So sin wir drizic abir wunt

Dize wunden ane zal

Machit rawe frovde smal

15

Vnd in swelhen stunden

Div vnzallichen wunden

Mit der rivwe smerzin

In dez svnders herzin

Besiuftit wirt merkint ebin

20

Die wil er zehant vergebin

Dem svnder als wir vns entseben

Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0149.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)