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Siv wellen ald enwellen
Siv mvn doch schier gezellen
57,1
Die ere die siv hant beiagt
An sant Martinun der magt
Der wil zarten gotis trut
Siv riefin an den keisir lut
5
Vnd sprachin swaz wir tügen
Swie vil wir vns gemügen
Mit marter an der frovwen
Daz mvnt ir alle schovwen
Daz ist gar vnd gar verlorn
10
Wan div not ist vns erborn
Und ist daz ane lovgen
Si stat vor vnsirn ovgen
Vnbeweglich als ein aneboz
Fri vnd allis leidis bloz
15
Wan si dunkit gar ein wiht
Swaz ir leidis hie geschiht
Wir sin an disen stunden
Uon iv vbir wunden
Vnde gar von ir geschant
20
Daz ist von warheit vns bekant
Da von la herre dir gezemin
Daz div si heizest von vns nemin
Sit ez niht vervahit
Vnd si die not versmahit
25
Wir sehin vier die schonsten man
Umbe die iuncfrowen stan
Die luhtent als div svnne
In ir besten wune
57b,29
Ir schoni nieman geahten
30
Kan noch wol betrahten
Die wir mit den ovgen sehin
Die lant der frowen niht geschehin
Wir liden von ir schin
Slege vnd darzvo pine
35
Wir sin mit ir vbir laden
Swaz wir wellen ir geschaden
Der wirt vns gar vnd ist si fri
Ir wont so groziv helfe bi
Daz wir sprechin ane spot
40
Er ist ein gewerer got
Der dirre ivncfrowen pfliget
Und ir so riche helfe wiget
Er leit vf vns zemale
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0142.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)