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	Hugo von Langenstein: Martina

Wan er daz wol erkande

Daz ir dewedir gienge

An den andern noch vervienge

Wan ez ist ein selich pfant

50

Daz alden lvten ist erchant

Dez man kvme mac enbern

Die livte woltin denne gern

Iemir ane brot wesen

Ane die bestin spise genesin

55

Zvoversiht gedinge ist alein

Vnd tiut den vndern mvlistein

51c,57

Div zvovirsiht div treit enbor

Daz kranke herze vnd ist ein tor

Zegotis erbermeherzekeit

60

Wan der niht endis wirt geseit

Der obir mulistein daz ist

Gotis vorhte alle frist

Dv daz herze drvckit nider

Und ez mit maze tempert wider

65

Wan der gekestegotte geist

Nach der demvot volleist

Der ist ein opfir vor gote

Nach der schrift svnder spote

Div vorht vnd div zvoversiht

70

Vervahint an ein ander niht

Da von habe smerzin

Der svnder in dem herzin

Umbe die svnde die er hat

Begangen vnde missetat

75

Dar zvo sol er gedinge han

Vnd von verzwivilvnge stan

Doch wil ich daz kvnden

Swer zevil wolte svnden

Uf zvoversiht daz were niht gvot

80

Vnd wer mit wisheit niht wol behvot

Swer och zegroze vorhte

In sinem herzin worhte

Der wolte sin gemüete

Gein der gotis güete

51d,85

In verzwivelunge kerin

Vnd sine svnde merin

Wan sol ir beider maze habin

Mit vorhte slahin mit gedinge labin

Uf diz rede sprichit svz

90

Der guote sant ysodorvs

Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0128.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)