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Got hat den livten lere gegeben
Die lengirn went dez libis leben
Daz si die vattir eren sunt
Und och die muotran swa siv mvnt
Daz sol man geistlich verstan
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So ist bezzir vil getan
So vil div sele och hoher wigit
So si dem libe an gesigit
Div stetekeit ein ende git
Allen tugenden ane strit
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Und werdint an ir ende
Versuochit von ir hende
Die lute hant ein sprich wort
An dem ende wirt bekort
23b,29
Wie der mensche hat gelebt
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Der dicke wider got strebt
Und sprechint ez ist allis guot
Wirt daz ende wol behuot
Alsus versuchit si alle tugent
An dem ende bi ir mugent
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Sist allir tugent ein amme
Als die este von dem stamme
Nemint ir craft vnd ir fruht
Als hant siv von ir algenuht
Si grunent vnde belüegent
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Uon ir vnd swie siv trüegent
Den tugenden den div stetekeit
Niht guotis ende hat bereit
Die mvn ovch tugende heizen niht
Die dez namen niht hant vergiht
45
Der tugende nam ist sterke
Ze tiute als ich ez merke
Tugende sind niht wan ein strit
Der stete gein herte git
Gein dez libes brœdekeit
50
Die er von nature treit
Uon sinen muot gelusten
Vnd bœsen akusten
Die von nature im an wonent
Und im die sinne gar verronent
55
Si wiget mit rehter wage
Den tugenden ane frage
23c,57
Den hoh gedienden werden lon
Und die wunneclichin kron
Div gein der sele glestet
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0057.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)