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Mit ir geberden werden sleht
Und ir natur erschricken
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Gein manlichen blicken
Vnd gein ir rede sere schamen
Ir wort div svln halb erlamen
Mit fuge in ir munde
Uon bluger vrkvnde
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Der guot sant Bernhart
Der wiset vf die selbin vart
Er giht der blüeiende magtuom
Allir tugende si ein bluom
Vnd ein durliuhte gimme
20
Ir lut hat süeze stimme
Ein swestir der engel
Der kivsche ein lilien stengel
Ein glasvaz der cristenheit
Daz durluhten schin treit
25
Vnd och der sele ein lebindes lieht
Dar abe got selbe niht enschiet
Sit trittet lise geluste
Und ovch ir akvste
16b,29
Mit craft vnder die füeze
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Und och ir valsche süeze
Si vbir windet die lœsen geiste
Und ir brimnenden geneiste
Si versmahet gar die welt
Ir gezierde ir frovde ir lonis gelt
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Si wirfit all frovde nider
Vnd rihtet crank gemute wider
Si ist ein schilt vnd och ein wer
Fur der svnden wüetens her
Sant Augustinus schribet
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Swer in dem fleisch belibet
Und doch ane daz fleisch lebet
Vnd dez gelusten wider strebet
Der hat ein irdisch lebin niht
Er hat mit gotis engiln pfliht
45
Swer engilschlich nature
In menschlichir figure
Und in dem fleisch erwirbit
Vnd sin vntugende erstirbit
Dast grozir ere vnd hoher lon
50
Uud[1] bringet wirdeclicher kron
Danne si von selbin hat
Vnd in kein kvmber ane gat

  1. *Druckfehler anstelle von "Und"
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0039.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)