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richtig erkannt und durch Abbildungen[1] ausser allem Zweifel gestellt. Der hintere, paarige Theil des Mittelzipfels ist aber von ihm vollständig übersehen worden. Andeutungen von diesen kommen zwar in den Abbildungen vor, aber im Text sagt er ausdrücklich, dass der eigentliche, freie Mittelzipfel «eine verkümmerte, griffelförmige Form zeigt, ohne Spur einer weiteren Gliederung». Obgleich Nieszkowski[2], wie Fr. Schmidt zum Theil ganz richtig gezeigt hat, die beiden hinteren Glieder des Mittelzipfels des ersten Blattfusses auf dem zweiten und dritten Blattfuss als Mittelzipfel falsch vertheilt hat, muss er jedoch den Mittelzipfel des zweiten Blattfusses wirklich gesehen und gekannt haben. Fr. Schmidt, welcher schon 1858 vor dem Erscheinen der Nieszkowski’schen Abhandlung das ganze damalige Material mit Nieszkowski zusammen bis in alle Einzelheiten, durchgearbeitet hatte und daher «so ziemlich denselben Antheil wie der Verfasser selbst» an der Arbeit hat, theilt nämlich mit, dass der zweite Blattfuss von ihm (Nieszkowski) als dritter aufgefasst und falsch ergänzt worden ist und dass «das Original seiner (Nieszkowski’s) Darstellung das auf unserer Taf. II, Fig. 1 abgebildete Stück des Dorpater Museums bildete, bei dem das Ende des Zipfels nicht erhalten ist». Fr. Schmidt lenkt übrigens die Aufmerksamkeit darauf, dass die inneren Hinterecken des Blattfusses abgerundet sind, und dass der zweite Blattfuss hierdurch vom ersten derselben Form leicht unterschieden werden kann.

Der Vorderrand weicht von demselben der übrigen Blattfüsse ab. Der mittlere Theil ist nämlich nicht gerade oder schwach bogenförmig wie bei diesen, sondern in der Mitte ist er von einer hervorspringenden, an den Seiten scharf abgesetzten, stumpfwinkligen Partie, ungefähr 1/5 der ganzen Breite des Vorderrandes einnehmend, gebildet (Taf. 6, Fig. 6; Taf. 7, Fig. 7). Der stumpfe Winkel in der Mittellinie ist ziemlich scharf, so auch die stumpfen äusseren Winkel an der Basis des hierdurch entstandenen hervorspringenden Dreieckes. Seitwärts von diesem bildet der Vorderrand der Seitenlappen bis in die Nähe der Vorderecke einen schwachen Bogen, springt aber an der Vorderecke selbst ganz wie bei den übrigen Blattfüssen mit Ausnahme des ersten, wo, wie wir schon gesehen haben, die Vorderecke sehr breit und stark abgerundet ist, zungenförmig hervor. Zur Zeit der Herstellung der Tafeln besass ich leider kein Exemplar des zweiten Blattfusses des Weibchens, wo die Vorderecke erhalten war. Die Form derselben geht jedoch so ziemlich aus den Figuren 6–8, Tafel 7, die drei hinteren Blattfüsse zeigend, hervor. Der einzige, welcher die zungenförmig hervorspringende Form der Vorderecken der hinteren Blattfüsse bei Eurypterus richtig erkannt und abgebildet hat, ist Hall[3]. Bei Nieszkowski[4] sind sie als abgerundet, bei Fr. Schmidt[5] als scharfeckig abgebildet.

Der Mittelzipfel. Der mittlere dem Zipfel gehörige Theil ist aus einem kurzen, unpaarigen Hauptgliede und einem sehr langen, spitzen, pfriemenförmigen Endgliedpaar gebildet. Möglicherweise kommt zuweilen auch ein Grundgliedpaar, wie von Fr. Schmidt beschrieben


Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/52&oldid=- (Version vom 1.8.2018)