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dunkelbraun bis braunschwarz gefärbt. Auch der Vorderrand des Metastoma ist daher gewissermassen zum Kauen eingerichtet gewesen, und hat sich gewiss an der Zerkleinerung der Nahrung betheiligt.

Die Aussenseite des Metastoma ist gewöhnlich vollkommen plan, vielleicht mit Andeutung einer kurzen kleinen Mittelfurche an der Ausschweifung (Taf. 3, Fig. 1). Zuweilen aber ist diese Furche stärker entwickelt und kann sich sogar bis etwa zum Ende des ersten Drittheils der Länge des Metastoma erstrecken. Sie ist im letzteren Falle gewöhnlich sehr scharf und zeigt am Vorderende Andeutung einer Zweispaltung des Metastoma (Taf. 3, Fig. 19). Der Vordertheil von diesem ist dann in der Mittellinie winkelig gebrochen (Taf. 3, Fig. 20). Auch wenn die Furche etwas kürzer ist, ist der Rand der Ausschweifung von vorn gesehen sparrenförmig und der Umschlag im Zusammenhange hiermit scharf gekielt (Taf. 3, Fig. 21). Diese zuweilen hervortretenden Andeutungen einer Zweitheilung des Metastoma zeigen, dass dieses Schild durch das Zusammenwachsen und Zusammenschmelzen eines ursprünglich paarigen Organs entstanden ist. Das entsprechende Organ bei Limulus, die sogenannten Chilarien, ist noch paarig und im Zusammenhange hiermit nur an seinem Hinterrande in der Schale der Unterseite eingefügt. Nicht nur der Platz am Hinterrande der Mundspalte, sondern auch die bedeutende Aehnlichkeit der Organe selbst stellt ihre Zusammengehörigkeit ausser Zweifel. Zum Vergleich mit dem Metastoma (Taf. 3, Fig. 19) habe ich (Taf. 4, Fig. 24–25) die Chilarien von Limulus polyphemus abgebildet. Die Chilarien bei Limulus scheinen keine direckte Funktion beim Kauen zu haben. Die Stacheln im Rande sind eingelenkt und leicht ausfallend, nicht feste Ausstülpungen der Haut wie die Zähne bei Eurypterus. Das Metastoma von Eurypterus repräsentiert gewiss eine viel höhere Entwickelungsstufe als die Chilarien bei Limulus.

Die Aussenseite des Metastoma ist mit zerstreuten, niedrigen, gegen die übrige Schale dunkler hervortretenden, in der Mitte eine offene Pore tragenden Tuberkeln versehen (Taf. 3, Fig. 5, 18, 19; Taf. 6, Fig. 7, 11). Durch ihre dunklere Färbung sind sie auch von innen sichtbar (Taf. 1, Fig. 5). Im vorderen Drittel des Metastoma sind sie etwas dichter, werden aber nach hinten zu immer zerstreuter und schwächer. Die dunklere Färbung ist wie gewöhnlich durch eine Hautverdickung entstanden. Die offenen Poren sind vielleicht Löcher herausgefallener Haare, obgleich ich Haarbildungen am Metastoma niemals gesehen habe. Der Umschlag ist ganz ohne Skulptur. Die herausstrahlenden Falten, welche gewöhnlich zu sehen sind (Taf. 3, Fig. 21), sind gewiss durch die Zusammenpressung im Schlamme des sich von der äusseren Platte erhebenden, schwach trichterförmigen Umschlages entstanden.

Wie schon oben hervorgehoben ist bildet das Metastoma die äussere Schlussplatte der Organe der Unterseite des Kopfes, indem seine Seitenränder bis an den Innenrand des Umschlages die Innenkante der Coxalglieder des fünften Fusspaares bedecken.

Das Endostoma (Taf. 1. Fig. 6–10; Taf. 3, Fig. 18; Taf. 6, Fig. 7; Taf. 8, Fig. 1, 2, 6). Das Vorkommen einer besonderen Hautplatte, die innere Abschliessung der Mundöffnung

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Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)