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Organisation von Eurypterus gegeben haben, sind die Scheerenfühler übersehen worden, und wird das Vorkommen von nur fünf Gliedmassenpaaren – die Kaufüsse – an der Unterseite des Kopfes angegeben. Hall hat zwar ihre richtige Form und Stellung geahnt und hat sie vielleicht auch gesehen, obgleich er seine Beobachtung später nicht bestätigen konnte[1]. Fr. Schmidt glaubte bei einem Exemplare von Eurypterus Fischeri ein äusserst zartes und fein gegliedertes, von den Scheerenfühlern von Pterygotus und Limulus ganz verschiedenes, aber an die feinen Fühler anderer Crustaceengruppen erinnerndes Fühlerpaar zwischen den Coxalgliedern des ersten Kaufusspaares erkannt zu haben. Das von Fr. Schmidt gesehene bezieht sich wahrscheinlich auf einen bei der Aufspaltung des Gesteins entstandenen Durchschnitt vielleicht der Basalglieder der wirklichen Scheerenfühler. Zuletzt hat Laurie[2] gezeigt, dass bei dem von Woodward beschriebenen und abgebildeten Exemplar von Eurypterus scorpioides H. Woodw.[3], sogar an der Abbildung, und noch deutlicher an dem Originalexemplar selbst, wirkliche Scheerenfühler zu sehen sind. Solche sind weiter von Laurie bei einem Exemplar von Eurypterus conicus Laurie[4] gesehen worden. Sie sind aber dort so undeutlich, dass nur der Vergleich mit E. scorpioides, und das Vorkommen von solchen bei Pterygotus und Slimonia, Laurie dazu gebracht hat diese Gegenstände als Scheerenfühler zu deuten.

Wie aus einem Vergleich der oben angegebenen Figuren mit denen von Limulus (Taf. 9, Fig. 1, 9–10) hervorgeht, zeigen die Scheerenfühler von E. Fischeri eine sehr grosse Aehnlichkeit mit denen von Limulus, indem sie beinahe vollkommen denselben Bau haben. Eine der unpaarigen, zwischen den Coxalgliedern des ersten Kaufusspaares eingesenkten, lanzettlichen Platte, gegen welche die Basalglieder des Scheerenfühlerpaares beweglich sind, ähnliche Bildung habe ich aber bei E. Fischeri nicht auffinden können, und eine solche fehlt auch wahrscheinlich. Dieses scheint mir daraus hervorzugehen, dass vor der plattenförmigen Ausbreitung der Coxalglieder der vier vorderen Kaufusspaare, welche an der Innenseite der Unterseite des Kopfes ersichtlich sind, noch ein Paar ähnlicher Bildungen vorkommen, welche zu den Basalgliedern der Scheerenfühlern gehören müssen. Die Figur 16, Tafel 2, die Unterseite von innen gesehen zeigend, macht dieses deutlich.

Die Basalglieder. Gleich wie bei Limulus sind die Scheerenfühler ausser der Scheere nur von einem Basalgliede gebildet. Die Form des vollständigen Basalgliedes habe ich nicht ganz sicher bestimmen können, weil es immer von der Scheere bedeckt ist und eine Lospräparierung ohne den Basalglieder zu schaden bei dem Gedränge der Theile zwischen dem


  1. Hall, J. Palaeont. of New-York, Vol. 3 (Text), p. 396, die Fussnote: «If chelate appendages similar to those of Pterygotus have ever existed in Eurypterus they must have been very small, and situated in advance of the first designated pair of feet, and may have resembled those of Limulus. In two instances I have seen some indication of a small appendage in this position, but a farther examination does not offer any confirmation of this view».
  2. Laurie, M. The Anatomy of Eurypteridae, p. 518.
  3. Woodward, H. Merostomata, Taf. 30, Fig. 9.
  4. Laurie, M. On some Eurypterid Remains from the Upper Silurian Rocks of the Pentland Hills, Taf. 3, Fig. 14. – Trans. Roy. Soc. Edinburgh, Vol. 37, Part 1, № 10. – Edinburgh 1893.
Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)